CARINA HOMMEL
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Arachnophobie

“Arachne” ist eine Geschichten aus dem sechsten Buch der “Metamorphosen” 1 , verfasst von Publius Ovidius Naso (kurz: Ovid). Das Buch erzählt gereimte Geschichten der antiken Mythologie vom Anfang der Welt bis zu Ovids Gegenwart.
Arachne ist eine begabte Spinnerin, die für ihre gekonnte Webkunst verehrt wird. Ihr Selbstbewusstsein reicht so weit, dass sie von sich selbst behauptet, ihre Arbeit sei mindestens genauso gut wie die der Götter. Als Pallas Athene, die Göttin der Künste und des Handwerks davon erfährt, wird diese zornig und besucht Arachne. Da Arachne keine Einsicht hat, dass sie zu hochmütig geredet habe, kommt es zu einem Webduell zwischen beiden. Beide weben einen Teppich von gleichwertiger Qualität. Das Motiv der Arachneerzürnt jedoch erneut die Göttin: Ihr Teppich zeigt nämlich 21 “Liebes-Eskapaden” 2 der Götter, welche Vergewaltigungen, Betrug und vieles mehr darstellen. Auch Pallas’ eigener Ehemann ist darauf zu sehen.
In ihrer Wut schlägt Pallas Athene Arachne ihr Webschiffchen ins Gesicht und bestraft sie, indem sie Arachne in eine Spinne verwandelt. Die Bezeichnung: Arachnophobie, leitet sich von dieser Geschichte ab und bezeichnet heutzutage die Angst vor Spinnen.
Genau genommen bezeichnet es aber doch noch mehr, sofern man den Hintergrund dieser Geschichte bedenkt; denn in der Geschichte wird Arachne dafür bestraft, unschöne Wahrheiten der Obrigkeit aufzuzeigen und die Täterschaft der Götter zu veröffentlichen. Ich frage mich, ob die Arachnophobie nicht gleichermaßen auch für eine Angst stehen könnte, durch das Aufzeigen der Täterschaft zur Spinne zu werden?
Das Werk Arachnophobie greift Arachnes Teppich-Darstellung auf und kombiniert unterschiedliche Kompositionen alter Grafiken und Renaissance-Bildern.